Und dann war er da. Der Tag, an dem unsere Grenzwanderung um Nidwalden ein Ende finden sollte. Bei uns allen fand sich nach fünf Tagen Höchstanstrengung und mehr als 120 Kilometern in den Beinen kaum noch eine Körperstelle, die nicht schmerzte. Das war uns aber egal. Das Wetter freute sich mit uns und zeigte sich am letzten Tag nochmals von der besten Seite.
Pünktlich zum Aufbruch verzogen sich die letzten Nebelschwaden. Der Aufstieg zum Glattigrat ging mit ausgeruhten Beinen um einiges besser als der Abstieg am Vortag. Wir waren so euphorisch, dass Mario und Raphi auf den letzten Metern in Trail-Running-Manier zum Sprint ansetzten. Oben begrüsste uns die Sonne und uns präsentierte sich eine wunderbare Aussicht in die Urner Alpen.
Es folgte ein Gipfel nach dem anderen. Risetenstock, Jochlistock, Gandispitz. Meistens führte der Weg direkt dem Grat entlang. Der Nebel auf der Urner Seite versuchte immer wieder nach Nidwalden zu gelangen. Doch die Berge wirkten wie Barrieren und liessen ihn nicht gewähren.
Beim Weg hoch zum Oberbauenstock wurden unsere Kletter-Skills nochmals auf die Probe gestellt. Nur mit Einsatz von Händen und Füssen schafften wir es bis ganz nach oben. Nach dem verdienten Mittagessen kam der niedere Bauen an die Reihe. Er war der letzte Gipfel auf unserer Tour.
Der Abstieg nach Seelisberg verlangte nochmals volle Konzentration, schliesslich ging es fast senkrecht den Berg hinunter. Dank einem Tunnel und mehreren Leitern schmolzen die Höhenmeter schnell dahin.
Die letzten Meter von Seelisberg nach Treib genossen wir so gut es ging. Am Ziel wurden wir mit Kuhglocken-Gebimmel erwartet. Es war keine Kuhherde, sondern unser Empfangskomitee, das uns mit einem kleinen Apéro überraschte. Danke ♡
Bei einem kühlem Bier waren wir uns dann schnell einig, dass unser nächstes Wander-Projekt etwas weniger Kilometer beinhalten sollte. Die Füsse würden es danken.
Relive ‚Nidwanderer Etappe 6/6‘